Nachruf Erwin Beck

Nachruf Erwin Beck

Der BDRG-Ehrenmeister und Meister der Deutschen Rassetaubenzucht, unser Zuchtfreund Erwin Beck, ist am 28. Oktober im gesegneten Alter von 92 Jahren verstorben. Von Jugend an war Erwin Beck der Geflügelzucht verbunden. Sein Vater, der unvergessene Georg Beck, hatte beim Sohn das Interesse am Rassegeflügel geweckt. Erwin Becks züchterische Laufbahn begann kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Er entdeckte seine Liebe zu den Eistauben, die ihn ebenso wie die Bantam einige Jahrzehnte begleiten sollten. Als seine Sehkraft nachließ, musste er sich nach dem Tode seiner Ehefrau Gertrud schweren Herzens von seinen Tieren trennen.

Bei der Zucht der Eistauben musste Erwin Beck mit wenig berauschenden Ausgangstieren beginnen. Mit Freude und Elan machte er sich ans Werk. Schon nach kurzer Zeit gelang es ihm einige belatschte Farbenschläge und später vor allem auch die glattfüßig geschuppten Eistauben zu großer Blüte zu bringen. Einige Jahre mussten die Eistauben seine Zuchtanlage auf seinem Grundstück in Dreieich-Sprendlingen mit schwarzen Sächsischen Storchtauben mit Rundhaube teilen, mit denen er bei der Deutschen Junggeflügelschau in Hannover das Blaue Band erringen konnte.

Im Jahr 1958 legte Erwin Beck seine Preisrichterprüfung ab und war in der Folge bei Sonderschauen und Großschauen als SR für Eistauben und Bantam im Einsatz. An seinem großen Fachwissen ließ er stets andere teilhaben. Seine Vorträge wurden immer gern gehört, seine Fachberichte mit Aufmerksamkeit gelesen. Seine Ankündigung, rechtzeitig mit dem Preisrichten aufzuhören, bevor durch Fehler vielleicht der gute Ruf geschädigt wird, hat Erwin Beck wahrgemacht. Ein Mann ein Wort – so kennen ihn seine langjährigen Wegbegleiter.

Seine Lebenseinstellung, das Fachwissen, sein hohes züchterisches Können und vor allem auch sein Organisationstalent befähigten ihn, hohe Positionen in Verbänden einzunehmen. Von 1949-1959 war er Jugendobmann des LV

Hessen-Nassau und viele Jahre auch Bundesjugendobmann. Dem Vorstand seines Ortsvereins, dem GZV 07 Sprendlingen, gehörte er ab 1958 als Schriftführer an. Über 30 Jahre stand er später an der Spitze des Vereins. Unter seiner Regie wurde mit viel Eigenleistung die Vereinszuchtanlage am Stadtrand gebaut, deren Existenz heute durch Pläne der Stadt Dreieich gefährdet ist. Drei Jahrzehnte führte Erwin Beck den SV der Eistaubenzüchter, war Ausrichter mehrerer Pfingsttagungen und Hauptsonderschauen. 1988 mit der Übergabe an seinen Nachfolger, Peter Jahn, wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Auch im Bantam-Klub hat sich Erwin Beck große Verdienste erworben. Er züchtete die kecken kleinen Urzwerge in den Farbenschlägen weiß-schwarzcolumbia und schwarz. 1981 mit der goldenen Nadel des SV geehrt, übernahm er von 1983-1993 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. 1988 hat er in Sprendlingen die Bantam-Schau ausgerichtet. Seit 1993 ist er Ehrenmitglied im Bantam-Klub.

Mit der Gradlinigkeit, die ihn auszeichnete, führte er zunächst von 1971-1984 die PV Hessen-Nassau und von 1983-1993 den VDRP. Seine richtungsweisende Arbeit wird von beiden Organisationen mit dem Ehrenvorsitz gewürdigt.

Wir werden in den Stunden des Abschieds mit unseren Gedanken bei seiner Tochter Heike sein. Sie hat ihren Vater, der sich nach dem Tod seiner Frau regelmäßig mit der Bahn auf den Weg zu ihr und ihrem Mann Ludolf nach Münster bei Dieburg machte, auch in den letzten Jahren als Erwin Beck nicht mehr zu ihr reisen konnte, liebevoll unterstützt und sich um sein Wohlergehen gekümmert. Erwin Beck, der ein Mann der leisen besonnenen Worte war, hat sich einen Abschied ohne viele Menschen und Reden gewünscht. Das werden wir respektieren und seiner stets mit Hochachtung erinnern.

BDRG, VDRP, VZV, VDT, LV und PV Hessen-Nassau, KV Dreieich, Bantam-Klub, SV d. Eistaubenzüchter, GZV 07 Sprendlingen

 

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